»Film kann die Welt nicht verändern oder verbessern, er kann aber Stimmung schaffen.« 
Bernhard Wicki

Grenzen zu überwinden, eine gemeinsame Sprache zu sprechen, vor der Besorgnis erregenden Eskalation der Gewalt zu warnen, ist Bernhard Wickis Vermächtnis und Ziel des Bernhard Wicki Gedächtnis Fonds e.V. 

In unserer multinationalen und multikulturellen Gesellschaft, in der Ausgrenzungen an der Tagesordnung sind, will er Wegbegleiter für Heranwachsende sein, für deren Identitätsbildung und Willensentscheidung gegen jegliche Art von Gewalt und Verfolgung von Menschen anderer geistiger Prägung.

Jugendkinotage und Jugendfilmclubs

Das Medium Film besitzt eine enorme emotionale und suggestive Kraft. Vor allem junge Menschen können über das gemeinsame Erlebnis Film besonders unmittelbar erreicht werden. Deshalb hatte der Bernhard Wicki Gedächtnis Fonds e.V. unter der Schirmherrschaft von Staatssekretär Karl Freller in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus die »Jugendkinotage – Die Brücke« ins Leben gerufen. Gemeinsam initiieren und unterstützen der Fonds und seine Partner darüber hinaus die Gründung von Jugendfilmclubs. 

Schüler aller Schultypen konnten im Rahmen der Jugendkinotage Filme im Kino sehen, die in unterschiedlichster Form, sowohl historisch als auch vor aktuellem Hintergrund, inhaltlich stimmige Geschichten erzählen und den Umgang mit Gewalt, Verfolgung und Diskriminierung thematisieren. Die Filmvorführungen wurden von Filmemachern und Schauspielern begleitet. Schülersymposien und Filmgespräche mit Darstellern, Regisseuren und Filmexperten konnten so die tiefere Auseinandersetzung mit den Filmen und ihren Themen sowie den Austausch zwischen den Jugendlichen anregen.

In den Jugendfilmclubs schließen sich Schüler – betreut von einem Lehrer – zu eigenverantwortlichen Gemeinschaften zusammen, um sich anhand künstlerisch und thematisch herausragender Filme mit jugendrelevanten Themen auseinander zu setzen. In so einer Gemeinschaft erwerben Schüler wesentliche soziale Kompetenzen. Sie lernen, selbst Lösungen für Konflikte in der Gruppe zu finden, als Vermittler aufzutreten und Eskalation zu vermeiden. 

2003 wurden die Jugendkinotage erstmals in München und Nürnberg veranstaltet. 2004 kam als dritter Ort Oberstdorf hinzu. In den weiteren Jahren Nürnberg, Passau und Cham. Mehrere Tausend Schüler aller Schularten – von der Förderschule, über Haupt- und Realschule bis hin zu Gymnasien und Berufsschulen haben sich mit den Filmen auseinander gesetzt. Als Basis sowohl für die Vorbereitung als auch für die spätere Auseinandersetzung mit den Filmen und den daraus resultierenden Themenbereichen erhalten die Mitglieder der Jugendfilmclubs und die Lehrer der an den Jugendkinotagen teilnehmenden Klassen umfangreiche Materialien (Filmbegleithefte).

Desweiteren steht der Fonds allen Interessierten Lehrern, Erziehern und Initiativen zur Seite, wenn es darum geht, Film aus dem Portfolio des Friedenspreis des Deutschen Films - Die Brücke Kindern und Jugendlichen zugänglich zu machen und hat eine "Videothek" (im Aufbau) eingerichtet, die eine unkomplizierte und kostenfreie (zzgl. anfallende Versandkosten) Leihe der Filme ermöglicht.

Die Heranwachsenden sind die Zukunft unseres Landes. Sie gestalten eines Tages sein geistiges, soziales und politisches Klima. Was gibt es Wichtigeres, als sie hinzuführen zu einem besseren Verständnis von Demokratie und Rechtsstaat.

Mit dem Nachwuchspreis des Friedenspreis des Deutschen Films - Die Brücke wurde 2010 eine Kategorie für den Friedenspreis ins Leben gerufen, die ebenfalls dem Ziel der Nachwuchsförderung Rechnung trägt.

Filmbegleithefte

Der Bernhard Wicki Gedächtnis Fonds hat für die Filmarbeit an Schule zu verschiedenen Filmen Begleithefte erstellt, die Sie hier kostenfrei herunterladen können.

ALASKA.DE

Die 16-jährige Sabine ist neu in der Ost-Berliner Plattenbausiedlung. Über ihren Mitschüler, den 17-jährigen Eddi lernt sie die Clique um den 18-jährigen Kleinkriminellen Micha kennen. Wenige Tage nach ihrer Ankunft stößt Sabine auf dem Heimweg mit Micha zusammen, der mit einem Messer in der Hand flüchtet. Einige Schritte weiter findet Sabine einen Jungen in einer großen Blutlache...

Download Filmbegleitheft ALASKA

DIE BLINDGÄNGER

Marie ist 13. Im Internat findet sie jeden Weg. Auch ohne den weißen Stock. Blindsein ist hier kein Problem. Wäre da nicht die geheime Sehnsucht nach der Welt der Sehenden. Aber für die Schritte jenseits der Geborgenheit braucht es Mut... Da begegnet sie Herbert. Er kann sehen - und sieht doch nichts. So sind "Guckis" eben! Aber Marie spürt, dass sich durch diese Begegnung alles verändern wird. Sie fühlt, dass sie plötzlich alles kann, sogar eine eigene Band gründen und bei einem TV-Wettbewerb mitmachen. "Die Blindgänger" werden es den "Guckis" schon zeigen...

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DIE BRÜCKE

In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs werden sieben Jungs einer kleinen Stadt eingezogen. Einige freuen sich auf das Abenteuer Krieg, das sie von den Konflikten im Elternhaus befreit. Doch nach nur einem Tag in der Ausbildung erhalten die Offiziere Nachricht von den nahenden amerikanischen Truppen. Zunächst sollen die unerfahrenen Jungs an der Front verheizt werden, doch dann werden sie bei einer kleinen, unwichtigen Brücke nahe ihrer Heimatstadt stationiert, die sowieso bald gesprengt werden soll, um die Einwohner zu schonen. Doch als ihr Kontakt zu den anderen Einheiten abbricht, eskaliert die Situation.

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DAS LEBEN DER ANDEREN

1984, Ostberlin: Das Leben der Anderen ist für Stasi-Hauptmann Gerd Wiesler nur bezüglich einer Frage interessant: Handelt es sich um Feinde des Staates? Wiesler ist ein linientreuer Abhörexperte, dem die Arbeit zum einzigen Lebensinhalt geworden ist. Als er vom opportunistischen Oberstleutnant Anton Grubitz auf den Theaterstar Christa-Maria Sieland und ihren Lebensgefährten, den Dramatiker Georg Dreyman, angesetzt wird, scheint der Ausgang klar. Lassen sich die beiden irgendetwas zu Schulden kommen, wird Wiesler dies herausfinden und sie ‘zur Strecke bringen’. Doch der einsame Stasi-Beamte ist fasziniert von dem Leben der freigeistigen Intellektuellen...

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